Mit dem Rome E-Prix beginnt die entscheidende Phase im Titelkampf der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft. Das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team reist als Tabellenführer in die Ewige Stadt und will sich vor dem Saisonfinale am 29. und 30. Juli in London von seinen Verfolgern absetzen. Im Porsche 99X Electric sollen Pascal Wehrlein (Startnummer 94) und António Félix da Costa (Startnummer 13) die dafür nötigen Punkte holen.
Stuttgart.
Auf dem anspruchsvollen Stadtkurs in der historischen Kulisse der italienischen Metropole ist nicht nur das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team mit zwei Porsche 99X Electric am Start. Auch das Porsche-Kundenteam Avalanche Andretti setzt zwei Exemplare des in Weissach entwickelten Elektrorennwagens ein. Für die Mannschaft der US-Motorsportlegende Michael Andretti sind Jake Dennis (GBR), der in Portland die Führung in der Fahrerwertung übernommen hat, sowie André Lotterer (GER) im Einsatz. Der Porsche 99X Electric hat in der bisherigen Saison bereits fünf Rennen gewonnen.
Vor dem Gastspiel in Rom führt das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team die Teamwertung der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft an. Mit 231 Punkten liegt es nach zwölf von 16 Rennen an der Spitze vor Envision Racing (225), Jaguar (184) und Avalanche Andretti (177). In der Fahrerwertung ist Pascal Wehrlein mit 138 Punkten Dritter hinter Jake Dennis (154) und Nick Cassidy (NZL/153). António Félix da Costa (93) belegt den sechsten, André Lotterer (23) den 15. Platz.
Vor dem ersten Freien Training am Freitagnachmittag wird es ein offizielles Rookie-Free-Practice geben. Für das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team nimmt daran Yifei Ye (CHN) im Porsche 99X Electric teil. Als Porsche Motorsport Asia Pacific Selected Driver hat er bereits den Rookie-Test im Rahmen des Formel-E-Gastspiels in Berlin absolviert. Mit dem Hybridprototypen Porsche 963 eines Kundenteams startet er in dieser Saison in der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC.
Fragen und Antworten zum Rome E-Prix
Florian Modlinger, Gesamtprojektleiter Formel E
Der Titelkampf in der Formel E spitzt sich zu. Wie siehst Du eure Aussichten und mit welcher Strategie wollt ihr euch in Rom von euren Verfolgern absetzen?
„Für Rom gibt es nur eine Strategie: volle Attacke. Der Titelkampf ist so eng, da kann man nicht mehr groß taktieren. Jeder Punkt ist wichtig und kann am Ende die Weltmeisterschaft entscheiden. In Portland konnten wir unseren Vorsprung vor Jaguar ausbauen, in Rom werden wir alles versuchen, um uns vor den Finalrennen in London auch von Envision Racing abzusetzen. Die Strecke in Rom sollte uns liegen, die Bedingungen, die wir erwarten, auch. Unser Ziel muss es sein, auch den Rückstand in der Fahrerwertung aufzuholen, den wir uns in Portland eingehandelt haben.“
Was erwartet euch in Rom und glaubst Du, dass dort schon eine Titelentscheidung fällt?
„Nein, davon gehe ich nicht aus. Bei den Fahrern sind am Finalwochenende in London noch 58 Punkte zu vergeben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass einer nach Rom mit so vielen Punkten vorne liegt. Umso wichtiger ist es für das Team, Pascal bestmöglich zu unterstützen. Vor allem müssen wir sehen, dass wir von deutlich weiter vorne starten. In Rom erwartet uns eine ganz andere Rennstrecke als zuletzt in Portland, ein echter Stadtkurs mit wenigen Auslaufzonen und vielen 90-Grad-Kurven. Das erfordert eine ganz andere Setup-Philosophie.“
Pascal Wehrlein, Porsche-Werksfahrer (#94)
In Jakarta hast Du Dir die WM-Führung zurückgeholt, in Portland hast Du sie wieder verloren. Wie sehr geht dieses Auf und Ab an die Substanz?
„Ich mache mir da keinen Kopf. Mit den Punkten beschäftige ich mich erst in London. Vorher macht das keinen Sinn, dazu liegen wir an der Spitze noch viel zu eng zusammen. Das kann sich schon in einem Rennen wieder drehen. Natürlich war Portland ein Rückschlag. Doch wir werden im Team umso härter dafür arbeiten, um in Rom wieder ein erfolgreiches Rennwochenende zu haben.“
Wie sehr freust Du Dich nach der weitläufigen IndyCar-Strecke in Portland auf den engen Stadtkurs in Rom?
„Rom ist eine meiner Lieblingsstrecken. Dort habe ich vor zwei Jahren mein erstes Podium mit dem Team geholt. Ich freue mich sehr auf diese Strecke, die ganz anders ist als Portland. Es ist ein typischer Formel-E-Kurs mit deutlich weniger Platz, vielen engen Kurven, harten Bremspunkten und zahlreichen Bodenwellen. Ich denke, dass uns die Strecke sehr gut liegt. Sie ist sehr anspruchsvoll und eine echte Herausforderung, in einer fantastischen Stadt und mit tollen Fans. Ich habe ein gutes Gefühl für Rom.“
António Félix da Costa, Porsche-Werksfahrer (#13)
Nach Deinem Sieg in Kapstadt hattest Du einige weniger gute Rennen. Wie kam es zu dem starken Comeback mit dem Podium in Portland?
„Ich habe ein großartiges Team hinter mir, das nie aufgehört hat, an mich zu glauben. Es war immer da, wenn es darum ging, hart zu arbeiten, Rückschläge wegzustecken und zuversichtlich nach vorne zu schauen. Das ist genau die Unterstützung, die einem Rennfahrer das Selbstvertrauen gibt, um seine beste Leistung abrufen zu können. In Portland haben wir uns dafür belohnt.“
Die Basis hast Du mit einem starken Qualifying gelegt. Wo liegt jetzt in Rom für Dich die große Herausforderung?
„Wir hatten schon immer eine gute Rennpace, nur im Qualifying waren wir oft nicht gut genug. In Portland haben wir das alles zusammenbekommen. Das ist eine sehr gute Ausgangsposition für die letzten vier Rennen. In Rom braucht es eine ganz andere Abstimmung, um auf dieser echten Formel-E-Strecke schnell zu sein. Mit unseren Ingenieuren arbeiten wir an einer perfekten Balance unseres Autos. Danach konzentrieren wir uns auf das Qualifying. Das wird in Rom eine viel bedeutendere Rolle spielen als in Portland.“
Die Strecke
Der 3,385 Kilometer lange Circuito Cittadino dell’Eur im Stadtbezirk Esposizione Universale di Roma ist eine der längsten Strecken im Formel-E-Kalender. Der anspruchsvolle Stadtkurs mit 19 Kurven hat keine Auslaufzonen und verläuft um den Obelisco di Marconi vor der historischen Kulisse des Colosseo Quadrato. Schnelle Passagen wechseln sich mit langsamen 90-Grad-Kurven ab. Die langen Geraden bieten den Fahrern gute Überholmöglichkeiten.
Live im TV und Internet
Das sind die Übertragungszeiten im TV und als Livestream im Internet von den Formel-E-Rennen in Rom:
Samstag, 15.7. – 10:30 Uhr, ran.de: Qualifying Rennen 13 live
Samstag, 15.7. – 14.30 Uhr, ProSieben und ran.de: Rennen 13 live
Sonntag, 16.7. – 10:30 Uhr, ran.de: Qualifying Rennen 14 live
Sonntag, 16.7. – 14.30 Uhr, ProSieben und ran.de: Rennen 14 live