Die FIM Motocross-Weltmeisterschaft näherte sich der Halbzeit des 19-Runden-Programms auf einer heißen, windigen und geschäftigen Talkessel-Rennstrecke in Teutschenthal und Liam Everts feierte seinen ersten Sieg in der MX2-Klasse und mit der KTM 250 SX-F. Der Belgier erklomm die oberste Stufe des deutschen Grand-Prix-Podiums mit Teamkollege Andrea Adamo auf Platz 2: Der Italiener führt nun die MX2-Weltmeisterschaft an.

Liam Everts holt sich mit einem 2. und einem 1. Platz in den beiden Wertungsläufen seinen ersten Grand-Prix-Sieg und damit sein neuntes Rennen in den Farben von Red Bull KTM Factory Racing. Er hat nun drei Podiumsplätze im Jahr 2023 erreicht.
Andrea Adamo hält seine Serie von führenden MX2-Rennergebnissen aufrecht (er ist in der ganzen Saison noch nicht aus den Top sechs herausgefallen) und wird mit 3:2 in Talkessel Zweiter.
Adamo hat sechs von neun Podiumsplätzen errungen und hält nun zum ersten Mal in seiner Karriere offiziell die rote Plakette. Er hat ein 13-Punkte-Polster an der Tabellenspitze.
Jeffrey Herlings stürzt in Führung liegend gegen Ende des ersten MXGP-Laufs und muss das zweite Rennen in Deutschland aufgeben. Sacha Coenen wird 13. in der MX2.
Die MXGP verlässt Europa, um Ende Juni und Anfang Juli zwei Grands Prix in Indonesien zu bestreiten.

Von Lettland nach Deutschland: Die MXGP eilte von der achten zur neunten Runde und Red Bull KTM jagte einen fünften Sieg in der MXGP-Klasse und hoffte auf eine Rückkehr auf das MX2-Podium, da zwei ihrer drei Fahrer auf der KTM 250 SX-F bereits sieben Trophäen errungen hatten. Die Rennbedingungen in der ostdeutschen Region waren anspruchsvoll, denn der enge und hügelige Kurs bot die üblichen rauen, holprigen und ruppigen technischen Gefahren.

Herlings erzielte 2018 ein 1:1 in Talkessel und belegte bei seinem letzten Auftritt auf der Strecke 2021 den zweiten Platz. Im RAM-Qualifikationslauf am Samstag belegte er einen konservativen 4. Platz und lieferte sich dann im ersten Wertungslauf einen unterhaltsamen Kampf mit Jorge Prado und Jeremy Seewer. Vier Runden vor Schluss stürzte der Niederländer, während er vor Prado in Führung lag, nachdem er sich quer gestellt hatte und schwer gestürzt war. Er konnte wieder aufsteigen und fuhr den Rest der Strecke, um einen Punkt für den 20. Platz zu retten, konnte aber im zweiten Rennen wegen Nackenschmerzen nicht mehr an den Start gehen und verließ die Strecke für genauere medizinische Untersuchungen. Nach Abschluss des Grand Prix liegt Jeffrey in der Gesamtwertung auf Platz 2 mit 67 Punkten Rückstand auf Prado.

Zwei MX2-Holeshots verhalfen Liam Everts zu seinem ersten Grand-Prix-Sieg. Der Belgier ging die deutsche Strecke mit Vorsicht, aber auch mit konstantem Tempo an, und seine 2:1-Bilanz war seine bisher beste in dieser Saison. Everts ist die dritte Generation seiner Familie, die auf die oberste Stufe eines GP-Podiums steigt. Seine Punkteausbeute bringt die Startnummer 72 auch näher an die Top Fünf der MX2-Wertung heran.

An der Spitze der MX2-Punktetabelle steht Andrea Adamo. Der Italiener ging das Wochenende erneut ruhig und methodisch an. Ein kurzer Sturz im ersten Wertungslauf war der einzige Makel, aber Adamo erhielt zum ersten Mal in seiner Karriere die rote Plakette. MX2-Rookie Sacha Coenen war eine lebhafte Erscheinung und der Belgier fuhr auf die Plätze 10 und 13 und damit auf Platz 13 der Gesamtwertung.

Die MXGP macht eine Woche Pause, bevor das Fahrerlager am 25. Juni die lange Reise nach Sumbawa zum Grand Prix von Sumbawa antritt. Red Bull KTM bleibt danach in Indonesien und reist auf die Insel Lombok für den entsprechenden GP und die elfte Runde am folgenden Wochenende.

Ergebnisse MXGP Deutschland 2023

1. Jorge Prado (ESP), GASGAS, 1-1

2. Glenn Coldenhoff (NED), Yamaha, 4-2

3. Ruben Fernandez (ESP) Honda 3-4

4. Jeremy Seewer (SUI), Yamaha, 2-5

5. Romain Febvre (FRA), Kawasaki, 6-3

23. Jeffrey Herlings (NED), Red Bull KTM Factory Racing, 20-DNS

Tabellenstand MXGP 2023 nach 9 von 19 Runden

1. Jorge Prado (ESP), GASGAS, 453 Punkte

2. Jeffrey Herlings (NED), Red Bull KTM Factory Racing, 386

3. Romain Febvre (FRA), Kawasaki, 347

4. Ruben Fernandez (ESP), Honda, 337