Die Saison 2023 geht als eine der spannendsten in die Historie des Porsche Supercup ein: Zwei von drei Meisterschaftsentscheidungen fielen erst in der letzten Runde des Saisonfinales. Die Winzigkeit von 0,4 Sekunden entschied im italienischen Monza den Titelkampf zwischen Bastian Buus (BWT Lechner Racing) und Larry ten Voorde (Team GP Elite) zugunsten des Porsche-Juniors aus Dänemark. Der Australier Harri Jones (BWT Lechner Racing) verpasste den Gesamtsieg bei den Rookies sogar um weniger als 0,3 Sekunden. Er ging an den Franzosen Alessandro Ghiretti (Martinet by Alméras). BWT Lechner Racing aus Österreich gewann bereits zum 13. Mal den Team-Titel im Porsche Supercup.
„Eine hochspannende Saison mit teilweise turbulenten Rennen – der Porsche Mobil 1 Supercup hat den Fans wieder einmal beste Unterhaltung geboten. Die packenden Meisterschaftsduelle zeugen von der großen Leistungsdichte an der Spitze, die ohne die hohe Professionalität der Teams nicht möglich wäre. Ich gratuliere Bastian Buus, Alessandro Ghiretti und BWT Lechner Racing zu ihren Titeln und bedanke mich bei allen Teams, unseren Partnern und der gesamten Supercup-Mannschaft für ein erfolgreiches Jahr“, fasst Oliver Schwab zusammen, der Projektleiter des Porsche Mobil 1 Supercup.
Acht Wertungsläufe im Rahmen der Großen Preise von Monaco, Österreich, Ungarn, Großbritannien, Belgien, der Niederlande und Italien bildeten den Porsche Mobil 1 Supercup in der zurückliegenden Saison. Die Sprintrennen führten über jeweils rund 30 Minuten. 16 Teams schickten insgesamt 52 permanent eingeschriebene Teilnehmer und Gastfahrer aus 20 Nationen ins Rennen. Die Niederlande stellten mit zwölf Piloten das größte Kontingent vor Großbritannien (7) und Italien (6). Aber auch die Flaggen von Argentinien, Venezuela, USA, Südafrika, Australien, China und erstmals Nord-Mazedonien tauchten auf den B-Säulen der Porsche 911 GT3 Cup auf.
Nach Siegen erfolgreichster Fahrer war Harry King. Der Brite stand drei Mal ganz oben auf dem Podium. Zwei erste Plätze sicherte sich der Niederländer Morris Schuring (Fach Auto Tech), während Porsche-Junior Bastian Buus, Loek Hartog (Team GP Elite) aus den Niederlanden und der Schweizer Alexander Fach (Fach Auto Tech) je einmal gewannen. Der Sprung aufs Podium gelang insgesamt elf Fahrern. Buus und ten Voorde konnten sich dabei je fünf Mal unter den besten Drei platzieren. Gleich drei Fahrer standen jeweils zwei Mal auf der Pole-Position: Buus, ten Voorde und King. Niemand drehte mehr schnellste Rennrunden als der neue Supercup-Champion Buus (4). Der Däne erzielte auch die Jahresbestleistung in dieser Kategorie: Er umrundete den Formel-1-Kurs von Monza mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 190 km/h.
Alessandro Ghiretti – erst Rookie-Champion, dann Porsche-Junior
Die Einsteiger in den Porsche Mobil 1 Supercup, die sogenannten Rookies, genießen eine spezielle Förderung. Als Coach unterstützt sie Marco Seefried, selbst aktiver Rennfahrer, beispielsweise bei Fragen zur Technik oder zur Taktik. Die jungen Fahrer kamen außerdem in den Genuss eines spezielles Fitnessprogramms inklusive eines medizinischen Tests zu Saisonbeginn. Darüber hinaus tauschten sich die Rookies mit Routiniers wie dem ehemaligen Formel-1-Piloten Timo Glock oder dem früheren stellvertretenden Formel-1-Renndirektor Herbie Blash aus.
Den Gesamtsieg in der Rookie-Wertung sicherte sich Alessandro Ghiretti (Martinet by Alméras). Der Franzose stand vier Mal ganz oben auf dem Podium. Zweimal kam der Niederländer Huub van Eijndhoven (GP Elite) als bestplatzierter Rookie ins Ziel. Je einmal setzten sich der Belgier Benjamin Paque (CLRT) und der Australier Harri Jones (BWT Lechner Racing) unter den Supercup-Einsteigern durch.
Ghiretti sicherte sich außerdem den Sieg in der internen Wertung der Rookies, in die neben den Rennergebnissen auch Kriterien wie Fitness, Pünktlichkeit und Gründlichkeit zum Beispiel bei Rennberichten bewertet wurde. Am Saisonende setzte sich der 21-jährige Franzose außerdem in der Sichtung für den Porsche-Junior 2024 durch. Ghiretti tritt damit die Nachfolge von Supercup-Champion Bastian Buus an.
Ex-Formel-1-Pilot Timo Glock mit zwei Gaststarts
In Budapest und beim Finale in Monza griff der frühere Formel-1-Fahrer Timo Glock ins Lenkrad des VIP-Neunelfers des Supercup. Der Odenwälder produzierte dabei eine Dokumentation für den TV-Sender Sky Sports, für den er heute als Kommentator den Grand-Prix-Sport begleitet. Im Rahmen des Großen Preis von Ungarn brachte Glock den 5.000sten jemals gebauten Cup-Neunelfer auf Rang 15 ins Ziel. Beim Großen Preis von Italien profitierte er im turbulenten Supercup-Rennen von seiner immensen Erfahrung: Von Startplatz 23 aus verbesserte sich Glock auf den elften Rang im Ziel.
Weltweite Medienpräsenz
Mehr als zwei Dutzend TV-Sender übertrugen die acht Rennen des Porsche Mobil 1 Supercup 2023 live oder als Aufzeichnung in über 100 Ländern in Europa, Nord- und Südamerika, Asien, Australien sowie Afrika. Im deutschsprachigen Raum sendeten Eurosport und Sky Sport jeweils direkt vor den Formel-1-Rennen. Zusätzliche Live-Bilder und Informationen lieferte der offizielle Internet-Kanal der Formel 1 (f1tv.formula1.com). Darüber hinaus versorgte der Porsche Motorsport Hub (motorsports.porsche.com) die Fans mit Hintergrundberichten, Interviews, Porträts sowie Live-Timing von Freien Trainingssitzungen, Qualifyings und Rennen.
Der Porsche Mobil 1 Supercup 2023 in Zahlen
14.737,935
Kilometer – das ist die von allen Teilnehmern während der acht Saisonrennen zurückgelegte Gesamtstrecke.
3.093
Runden drehten alle Teilnehmer zusammen bei den acht Rennen.
2.988
Einheitsreifen von Michelin verwendeten die Teilnehmer bei den acht Rennen und dem Vortest, darunter 2.598 Slicks.
189,303
km/h: Durchschnittsgeschwindigkeit für die schnellste Rennrunde der Saison. Porsche-Junior Bastian Buus (Dänemark/BWT Lechner Racing) drehte die Rekordrunde beim achten Lauf in Monza.
175,890
km/h: höchste Durchschnittsgeschwindigkeit in einem Rennen. Morris Schuring (Niederlande/Fach Auto Tech) siegte mit diesem Tempo in Spa-Francorchamps.
127,284
km/h: Durchschnittsgeschwindigkeit von Sieger Harry King (BWT Lechner Racing) beim Saisonauftakt in Monte Carlo. Das Rennen in den Straßen von Monaco war das langsamste der Saison.
82,340
km: Distanz des Rennens in Silverstone – das längste der Saison.
55,908
km: Aufgrund plötzlich einsetzenden Starkregens wurde das Rennen in Spa-Francorchamps abgebrochen und nach der achten Runde gewertet. Damit war dieser Lauf der kürzeste des Jahres.
28
Weil die Streckenlizenz nicht mehr Fahrzeuge zulässt, war das Teilnehmerfeld beim Saisonauftakt in Monaco auf 28 Porsche 911 GT3 Cup begrenzt.
20
Nationen waren die Heimat der Fahrer. Das Gros stellten die Niederlande mit zwölf permanenten Teilnehmern und Gaststartern sowie Großbritannien (7) und Italien (6). Aus Deutschland kamen Leon Köhler (Huber Racing), Gaststarter Sören Spreng (GP Elite) sowie der ehemalige Formel-1-Pilot Timo Glock als Fahrer des VIP-Neunelfers. Außerdem vertreten: die Schweiz, Frankreich, Belgien, Österreich, Dänemark, Australien, Spanien, Argentinien, Venezuela, Nord-Mazedonien, Südafrika, Norwegen, USA, Finnland, Vereinigte Arabische Emirate und China.
20
Fahrer innerhalb einer Sekunde im Qualifying: So knapp ging es auf dem Autodromo Nazionale di Monza im Rahmen des Großen Preis von Italien zu.
17
Zwei Wochen nach seinem 17. Geburtstag bestritt Flynt Schuring seinen ersten Supercup-Gaststart für das Team Huber Racing im Rahmen des Großen Preis der Niederlande. Damit war der Niederländer jüngster Teilnehmer in der Saison 2023.
16
verschiedene Teams schickten bis zu vier Porsche 911 GT3 Cup ins Rennen. Darunter war auch das eigene Team des Supercup, dass den VIP-Neunelfer zwei Mal für den früheren Formel-1-Fahrer Timo Glock einsetzte.
11
verschiedene Fahrer jubelten vom Podium. Champion Bastian Buus (Dänemark/BWT Lechner Racing) und Vorgänger Larry ten Voorde (Niederlande/Team GP Elite) waren jeweils fünf Mal zu Gast. Außerdem auf dem Treppchen: Harry King (Großbritannien/BWT Lechner Racing) drei Mal; Morris Schuring (Niederlande/Fach AutoTech), Loek Hartog (Niederlande/Team GP Elite) und Dorian Boccolacci (Frankreich/CLRT) je zwei Mal; Leon Köhler (Deutschland/Huber Racing), Alexander Fach (Schweiz/Fach Auto Tech), Robert de Haan (Niederlande/Richardson Racing), Alessandro Ghiretti (Frankreich/Martinet by Alméras) und Simone Iaquinta (Italien/Huber Racing) je ein Mal.
10
Fahrer punkteten in der Rookie-Wertung. Gesamtsieger wurde Alessandro Ghiretti (Frankreich/Martinet by Alméras).
7,004
Länge der Rennstrecke von Spa-Francorchamps in Kilometern – die längste der Saison.
7
Der Porsche Mobil 1 Supercup gastierte 2023 auf sieben verschiedenen Rennstrecken. Der aufgrund Unwetters abgesagte Lauf im italienischen Imola wurde durch ein zweites Rennen im Rahmen des Großen Preis der Niederlande in Zandvoort ersetzt.
3
Beste Platzierung eines Rookies war der dritte Rang von Alessandro Ghiretti (Frankreich/Martinet by Alméras) in Silverstone.
2
Tabellenführer gab es während der Saison: Harry King (Großbritannien/BWT Lechner Racing) setzte sich mit einem Sieg beim Auftakt in Monaco an die Spitze. Mit dem zweiten Rennen übernahm Porsche-Junior Bastian Buus (Dänemark/BWT Lechner Racing) die Führung und gab diese bis zum Finale nicht mehr ab.
2
Die beste Platzierung eines Gaststarters war der zweite Rang des Niederländers Robert de Haan (Richardson Racing) beim Supercup-Lauf auf der Formel-1-Strecke in Silverstone.
1,818
Sekunden betrug der Vorsprung von Sieger Harry King (Großbritannien/BWT Lechner Racing) vor dem Zweitplatzierten Larry ten Voorde (Niederlande/Team GP Elite) in Monaco – kein Sieg im Jahr 2023 fiel deutlicher aus.
0,219
Sekunden betrug der Abstand in Sekunden zwischen Sieger und Zweitplatziertem, Porsche-Junior Bastian Buus (Dänemark/BWT Lechner Racing) und Larry ten Voorde (Niederlande/Team GP Elite), beim Supercup-Lauf im österreichischen Spielberg – knapper ging kein anderes Rennen der Saison 2023 aus.
0,048
Sekunden betrug der knappste Abstand in einem Qualifying. In Silverstone sicherte sich Dorian Boccolacci (Frankreich/CLRT) mit diesem Vorsprung vor Larry ten Voorde (Niederlande/Team GP Elite) die Pole-Position.