Werksfahrer Thomas Preining hat im niederländischen Zandvoort die Führung in der DTM-Fahrerwertung übernommen. Der Österreicher sammelte mit dem 911 GT3 R des Teams Manthey EMA in beiden Rennen insgesamt 29 Punkte. Auch Porsche-Fahrer Ayhancan Güven (Team75 Motorsport) fuhr an beiden Tagen in die Punkteränge. Beide haben damit großen Anteil, dass Porsche in der Herstellerwertung auf Platz eins springt. Der bisherige Spitzenreiter Tim Heinemann (Toksport WRT) musste auf dem Grand-Prix-Kurs an der Nordseeküste in den Saisonläufen drei und vier eine Nullrunde hinnehmen.Mit einer fehlerfreien Vorstellung ist Manthey EMA-Pilot Thomas Preining beim Sonntagslauf des DTM-Wochenendes in Zandvoort auf den zweiten Rang gefahren. Nach seinem siebten Platz am Vortag war der Österreicher damit erneut bester Porsche 911 GT3 R-Pilot. Damit sammelte er genügend Punkte, um nach vier von 16 Saisonläufen die Tabellenführung zu übernehmen. Mit Ayhancan Güven (Team75 Motorsport) auf Rang sieben und Preinings Teamkollegen Dennis Olsen auf Position neun schafften es am Sonntag zwei weitere Neunelfer-Fahrer in die Top-10. Christian Engelhart (Toksport WRT) kam am Sonntag als 13. ins Ziel und sammelte somit ebenfalls Zähler für die Meisterschaft. Am Samstag hatte neben Preining mit Güven nur ein weiterer Porsche-Pilot die Punkteränge erreicht.
„Wir haben ein herausforderndes Wochenende erlebt, an dem wir uns dank intensiver Arbeit aller Beteiligter vom einen auf den anderen Tag deutlich steigern konnten“, fasst Sebastian Golz, Projektleiter 911 GT3 R, zusammen. „Den Podestplatz hat sich Thomas Preining redlich verdient und darf sich nach dem ersten Viertel der Saison über die Tabellenführung freuen. Auch die Vorstellungen von Ayhancan Güven und Laurin Heinrich stechen hervor: Die ‚jungen Wilden’ finden mehr und mehr ihren Rhythmus.“
Pechvogel Laurin Heinrich fällt in beiden Rennen unverschuldet aus
Das Lob aus berufenem Munde dürfte für Laurin Heinrich allerdings nur ein schwacher Trost sein: Von Platz 20 aus gestartet, sammelte der 21-Jährige im Samstagsrennen bereits in der allerersten Runde ein auf der Strecke umherfliegendes Karbon-Teil auf. Nach nur zwei Umläufen musste er seinen dadurch beschädigten Rennwagen abstellen. Das Sonntagsrennen nahm der Team75 Motorsport-Fahrer von der fünften Position in Angriff und behauptete sich lange in der Spitzengruppe. Kurz nach seinem Boxenstopp drehte ihn jedoch ein Konkurrent in der überhöhten Hugenholzbucht-Kurve um. Als Vorsichtsmaßnahme entschied sein Team darauf, ihn vorzeitig aus dem Rennen zu nehmen.
Dank des absolut schnellsten Boxenstopps konnte Preining derweil die zweite Position zurückholen, die er beim Start verloren hatte. Mit jeweils rund zwei Sekunden Abstand nach vorn und hinten brachte der 24-Jährige diesen Podestplatz souverän ins Ziel. Auch Güven und Olsen agierten am Sonntag über die gesamte Renndistanz fehlerlos. Während sich der Türke als Siebter gegenüber seiner Startposition um einen Platz verbessern konnte, kam der Norweger auf dem Rang ins Ziel, von dem er auch losgefahren war.
Das Toksport WRT-Duo Christian Engelhart und Tim Heinemann war von den Plätzen zwölf und 16 ins Sonntagsrennen gestartet. Beide sahen sich von Beginn an in zahlreiche Mittelfeld-Zweikämpfe verwickelt. Während Oschersleben-Sieger Engelhart als 13. mit drei Punkten noch Schadensbegrenzung betreiben konnte, ging der als Tabellenführer nach Zandvoort gereiste Heinemann auf Rang 17 leer aus.
Durchwachsener Auftakt ins Wochenende für die Porsche-Kundenteams
Am Samstag war für die sechs Porsche-Piloten im Qualifying zunächst nicht viel zusammengelaufen: Nur Preining war als Zehntplatzierter der Sprung in die Top-10 der Startaufstellung für den dritten Saisonlauf gelungen. Güven folgte neun Tausendstelsekunden dahinter auf Rang elf. Ihre jeweils beste Rundenzeit lag dabei gut eine halbe Sekunde über der des Pole-Setters. Statt sich nach vorn orientieren zu können, waren beide in der Anfangsphase des Samstagsrennens dann auch zunächst mit dem Verteidigen ihrer Positionen beschäftigt.
Als einer der aktivsten Akteure der ersten Runden erwies sich Toksport WRT-Pilot Heinemann, der sich von Startplatz 22 aus stetig nach vorn arbeiten konnte. In der 18. Runde bog der als Tabellenführer angereiste Essener als Viertplatzierter zu seinem Pflichtstopp ab. Wegen eines störrischen Reifens dauerte dieser jedoch etwas länger als geplant. Noch unglücklicher verlief der Aufenthalt in der Boxengasse für Oschersleben-Sieger Engelhart: Probleme mit einer Zentralmutter führten zu einer Standzeit von fast 20 Sekunden und einer zusätzlichen Bestrafung mit einer Penalty Lap. Nach Schließen des Boxenstopp-Fensters fand sich Preining als bester Porsche-Fahrer auf Rang sieben wieder, den er bis ins Ziel verteidigen konnte. Güven konnte sich als 13. über seine ersten drei Meisterschaftspunkte der Saison freuen. Olsen (16.), Heinemann (19.) und Engelhart (23.) gingen am Samstag hingegen leer aus.
Ergebnis Lauf 3:
1. Maro Engel (D), Mercedes-AMG GT3 #48, 39 Runden
2. Sheldon van der Linde (RSA), BMW M4 GT3 #1, + 6,000 Sekunden
3. Franck Perera (F), Lamborghini Huracan GT3 EVO 2 #94, + 6,528 Sekunden
7. Thomas Preining (A), Porsche 911 GT3 R #91, + 12,196 Sekunden
13. Ayhancan Güven (TR), Porsche 911 GT3 R #24, + 30,318 Sekunden
16. Dennis Olsen (N), Porsche 911 GT3 R #90, + 32,798 Sekunden
19. Tim Heinemann (D), Porsche 911 GT3 R #9, + 34,955 Sekunden
23. Christian Engelhart (D), Porsche 911 GT3 R #99, + 1.02,474 Minuten
DNF Laurin Heinrich (D), Porsche 911 GT3 R #75, + 37 Runden
Ergebnis Lauf 4:
1. Ricardo Feller (CH), Audi R8 LMS GT3 EVO II #7, 39 Runden
2. Thomas Preining (A), Porsche 911 GT3 R #91, + 2,719 Sekunden
3. Luca Stolz (D), Mercedes-AMG GT3 #4, + 6,540 Sekunden
7. Ayhancan Güven (TR), Porsche 911 GT3 R #24, + 15,592 Sekunden
9. Dennis Olsen (N), Porsche 911 GT3 R #90, + 16,987 Sekunden
12. Christian Engelhart (D), Porsche 911 GT3 R #99, + 26,555 Sekunden
17. Tim Heinemann (D), Porsche 911 GT3 R #9, + 46,543 Sekunden
DNF Laurin Heinrich (D), Porsche 911 GT3 R #75, + 21 Runden
Fahrerwertung nach 4 von 16 Läufen:
1. Thomas Preining (A/Manthey EMA/Porsche), 55 Punkte
2. Ricardo Feller (CH/Team Abt Sportsline/Audi), 51 Punkte
3. Franck Perera (F/SSR Performance/Lamborghini), 51 Punkte
5. Tim Heinemann (D/Toksport WRT/Porsche), 42 Punkte
7. Christian Engelhart (D/Toksport WRT/Porsche), 36 Punkte
9. Dennis Olson (N/Manthey EMA/Porsche), 26 Punkte
14. Laurin Heinrich (D/Team75 Bernhard/Porsche), 16 Punkte
18. Ayhancan Güven (TR/ Team75 Motorsport/Porsche), 12 Punkte