Porsche Penske Motorsport nimmt bei den 6 Stunden von Monza einen weiteren Podestplatz für den Porsche 963 in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft ins Visier. Nach dem enttäuschenden Abschneiden bei den 24 Stunden von Le Mans strebt das Werksteam am kommenden Wochenende Wiedergutmachung an. Neben den eigenen beiden Hybrid-Prototypen und dem Porsche 963 von Hertz Team Jota geht in Italien erstmals auch das LMDh-Hypercar des Kundenteams Proton Competition ins Rennen. In der GTE-Am-Klasse kämpfen fünf 911 RSR um Positionen, Punkte und Pokale.
Die FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC startet auf dem Autodromo Nazionale di Monza mit Lauf Nummer fünf in die zweite Saisonhälfte. Porsche Penske Motorsport hat sich bei mehrtägigen Testfahrten mit dem Porsche 963 im Mai auf den 5,793 Kilometer langen Hochgeschwindigkeitskurs im Königlichen Park vorbereitet. Das Werksteam schickt in Italien wieder zwei Hybrid-Prototypen in das sechs Stunden lange Rennen. Das Fahrzeug mit der Startnummer 5 teilen sich wie gehabt Michael Christensen aus Dänemark, der Franzose Frédéric Makowiecki und der US-Amerikaner Dane Cameron. Auch im Schwesterauto mit der Nummer 6 kommt mit ihren Werksfahrerkollegen Kévin Estre (Frankreich), Laurens Vanthoor (Belgien) und André Lotterer (Deutschland) die Stammbesetzung zum Einsatz. Das Ziel ist klar definiert: Porsche Penske Motorsport will mit einem Podiumsresultat wieder an die starke Form aus dem Frühjahr anknüpfen und wichtige Punkte für die Fahrer- und Teamwertung sammeln.
„Mit den Ergebnissen aus Le Mans haben wir in der Meisterschaft den Anschluss verloren. Somit werden wir uns in den kommenden Rennen auf Einzelerfolge konzentrieren“, erklärt Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Die Strecke in Monza kennen wir bestens. Wir waren dort mit dem Porsche 963 testen und werden unsere dabei gewonnenen Erkenntnisse maximal nutzen. Monza ist das Heimspiel unseres Kontrahenten Ferrari. Es wäre zu schön, die roten Autos dort ein wenig ärgern zu können. Gespannt bin ich auch auf den ersten Einsatz des Porsche 963 vom Kundenteam Proton Competition.“
„Wir müssen an die Ereignisse von Le Mans einen Haken machen. Während wir selbstverständlich alle Geschehnisse genau analysieren, blicken wir natürlich nach vorn: In Monza erwartet uns ein großes Spektakel“, freut sich Urs Kuratle auf das bevorstehende Rennen. „Bei der Veranstaltung in Italien gehen vier Porsche 963 an den Start. Neben unseren zwei Werksautos treten auch die Kundenfahrzeuge von Hertz Team Jota und erstmals von Proton Competition an. Ich hoffe, dass wir das große Potenzial des Autos in viele Punkte umsetzen“, fügt der Leiter Werksmotorsport LMDh hinzu.
„Unser in Mannheim basiertes WEC-Team hatte nach Le Mans nur wenige Wochen Zeit, sich auf Monza vorzubereiten“, so Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „Das 24-Stunden-Rennen hat uns nicht die Ergebnisse gebracht, die wir uns gewünscht hätten. Aber seit dem Saisonauftakt in Sebring vor wenigen Monaten war es ein langer Weg bin hin zu jener Mannschaft, mit der wir in Le Mans aufgetreten sind. Wir wachsen als Gruppe zusammen. Die Verbesserungen sehen wir an der Strecke: Wir müssen nur in einen guten Rhythmus aus Konstanz und Zuverlässigkeit finden, um diesen Prozess in regelmäßige Top-3-Ergebnisse umzumünzen. Wir haben einige sehr starke Wettbewerber, aber unser Ziel für das FIA WEC-Rennen in Monza steht fest: Wir wollen mit dem Porsche 963 erneut einen Podestplatz einfahren.“
Ebenso wie bei den 24 Stunden von Le Mans gehen in Monza erneut vier Porsche 963 ins Rennen: Neben den beiden Werksautos und dem Fahrzeug des Hertz Team Jota bringt erstmals auch das deutsche Kundenteam Proton Competition einen der über 500 kW (680 PS) starken Hybrid-Prototypen an den Start. Pilotiert wird er vom Porsche-Werksfahrer Gianmaria Bruni aus Italien, dem Briten Harry Tincknell und Neel Jani. Der Schweizer hat 2016 zusammen mit Porsche das 24-Stunden-Rennen von Le Mans am Steuer des 919 Hybrid gewonnen und sich im gleichen Jahr zum FIA Langstrecken-Weltmeister gekürt.
„Wir haben das Auto erst am vergangenen Donnerstag erhalten und hatten keine Möglichkeit, vor dem Monza-Rennwochenende einen Test zu absolvieren“, erklärt Christian Ried, Teameigner Proton Competition. „Wir betrachten unseren ersten Einsatz in der WEC als Test. Uns geht es in erster Linie darum, möglichst viele Kilometer mit dem Porsche 963 zu fahren, um maximal Daten und Erkenntnisse zu sammeln. Die sportlichen Ziele sind unter diesen Bedingungen selbstverständlich begrenzt. Ich bin sicher, dass wir mit unserer erfahrenen Mannschaft und dem starken Fahrertrio schnelle Fortschritte realisieren werden.“
Das Hertz Team Jota setzt auch in Italien auf den Briten Will Stevens, Werksfahrer António Félix da Costa aus Portugal und Yifei Ye. Der Chinese ist Förderfahrer von Porsche Motorsport Asien-Pazifik.