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Home Formel

Der Porsche 99X Electric macht Jake Dennis vom Porsche-Kundenteam Avalanche Andretti zum Formel-E-Weltmeister

30.07.2023
in Formel

Die erste Entscheidung in der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft ist gefallen: Mit dem Porsche 99X Electric des Porsche-Kundenteams Avalanche Andretti sicherte sich Jake Dennis am Samstag in London den Fahrertitel. Der Gewinner der Teamwertung wird im letzten Saisonrennen am Sonntag ermittelt. Die Titelchancen des TAG Heuer Porsche Formel-E-Teams wurden durch Pech und eine unverständliche Entscheidung der Rennleitung geschmälert.

Das erste Rennen im Rahmen des London E-Prix war das ereignisreichste der Saison. Zweimal musste es nach Unfällen mit der roten Flagge abgebrochen und nach einer Pause neu gestartet werden. Das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team zeigte auf dem spektakulären, durch eine Messehalle führenden ExCeL Circuit in den Docklands von East London eine starke Leistung. Die als aussichtsreicher Titelkandidat angereiste Mannschaft aus Weissach wurde allerdings durch widrige Umstände im Titelkampf zurückgeworfen: Pascal Wehrlein fuhr mit dem Porsche 99X Electric die schnellste Rennrunde und lag auf Podiumskurs, als er nach einer unverschuldeten Kollision ans Ende des Feldes zurückfiel. Er wurde schließlich Zehnter. Sein Teamkollege António Félix da Costa machte mit einer sehenswerten Aufholjagd von Startplatz 17 aus 15 Positionen gut und fuhr als Zweiter über die Ziellinie. Eine Zeitstrafe warf ihn jedoch aus den Punkterängen auf Platz 17 zurück.

Vor dem letzten Rennen der Saison 9 am Sonntag hat das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team mit seinen vier Saisonsiegen als Dritter (241 Punkte) weiterhin eine Chance auf den Gewinn der Teamwertung. Die weiteren Titelkandidaten sind Envision Racing (268), Jaguar (268) und Avalanche Andretti (236). In der Fahrerwertung steht Jake Dennis (213 Punkte) nach seinem zweiten Platz am Samstag als Weltmeister fest. Pascal Wehrlein (148) ist Vierter, António Félix da Costa (93) Achter. André Lotterer (GER/23) von Avalanche Andretti, der im Rennen Fünfzehnter wurde, belegt den 19. Platz.

Das Rennen 15
Nach einer starken Leistung im Qualifying und dem Einzug in die Duelle startete Pascal Wehrlein von P7 zum ereignisreichen vorletzten Rennen der Saison. Er hatte sich bereits bis auf den vierten Platz vorgearbeitet, als sein Porsche 99X Electric in der 29. von insgesamt 38 Runden von einem Konkurrenten getroffen wurde und in der Streckenbegrenzung landete. Dadurch fiel er ans Ende des Feldes zurück. Sein Teamkollege António Félix da Costa, nur von P17 gestartet, zeigte eine der spektakulärsten Aufholjagden der gesamten Saison. Er machte 15 Positionen gut und kam als Zweiter ins Ziel, wurde jedoch durch eine Drei-Minuten-Zeitstrafe um das verdiente Podium gebracht.

Stimmen zum London E-Prix, Rennen 15

Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport: „Wir gratulieren Jake Dennis zum Gewinn der Fahrerweltmeisterschaft und freuen uns, dass unser Kundenteam Avalanche Andretti diesen Titel mit dem von uns entwickelten Porsche 99X Electric geholt hat. Dieser Erfolg ist das Ergebnis einer sehr offenen und konstruktiven Zusammenarbeit in unserer ersten gemeinsamen Saison.“

Florian Modlinger, Gesamtprojektleiter Formel E: „Glückwunsch an Jake Dennis und unser Kundenteam Avalanche Andretti zum Gewinn der Fahrerweltmeisterschaft. Für unser Team war das heute ein schwer zu verdauendes Ergebnis nach einer sensationellen Leistung unserer Fahrer, die für ein Podium oder Top-5-Ergebnis gereicht hätte. Pascal wurde unverschuldet von einem Konkurrenten getroffen und fiel mit einem beschädigten Auto weit zurück. Antonio kam auf P2 ins Ziel, wurde jedoch nachträglich mit einer Drei-Minuten-Strafe belegt, die für uns schwer nachzuvollziehen und zu akzeptieren ist. Durch ein auf der Strecke liegendes Teil zog er sich einen Reifenschaden zu, durch den der vorgeschriebene Mindestreifendruck unterschritten wurde. Obwohl uns der Schaden definitiv von außen zugefügt wurde und wir nichts dafürkönnen, gab es die Strafe, durch die unsere Arbeit und unser gutes Ergebnis auf der Rennstrecke letztlich nicht belohnt wurden. Im letzten Rennen morgen werden wir hart kämpfen, um das Maximale für unser Team herauszuholen. Dazu müssen wir im Qualifying den richtigen Schritt machen. Unsere Rennpace hat auch heute wieder gezeigt, wie konkurrenzfähig wir sind. Darauf können wir aufbauen.“

António Félix da Costa, Porsche-Werksfahrer (#13): „Was für ein verrückter Tag. Unglücklicherweise hatten wir im Qualifying nicht die richtige Reifenstrategie, das Ergebnis war P17. Wir haben diesmal etwas anderes versucht, doch es hat nicht funktioniert. Das Rennen war unglaublich. Von P17 auf P2 – das war eines meiner besten Rennen in der Formel E. Zum Schluss lagen sehr viele Trümmerteile auf der Strecke und ich holte mir einen schleichenden Plattfuß vorne rechts. Ich konnte das Auto ins Ziel bringen, erhielt aber eine Strafe, weil nicht genügend Luft im Reifen war. Für mich ist das eine sehr unfaire Entscheidung, weil wir als Team nicht versucht haben, einen Vorteil daraus zu ziehen. Wir wurden für etwas bestraft, das wir nicht kontrollieren können. Ich hätte das Team mit diesem Podium gerne im Kampf um den Weltmeistertitel unterstützt.“

Pascal Wehrlein, Porsche-Werksfahrer (#94): „Heute hätte ein erfolgreicher Tag für uns werden können. Unsere Pace im Rennen war sehr gut. Wir haben mit António im Team sehr gut zusammengearbeitet. Doch durch die Kollision, für die ich nichts konnte, war mein Rennen quasi vorbei. Ich musste dann auch noch an die Box und die Nase wechseln. Das war eine Entscheidung der Rennleitung, die ich nicht verstanden habe, denn zuvor hat sie dem halben Feld erlaubt, mit kaputter Nase zu fahren. Beim Neustart nach der roten Flagge musste ich als Letzter raus. Für unsere Titelchancen war das sehr schmerzhaft.“

So geht’s weiter
Das Rennen 16 findet am Sonntag, 30. Juli in London statt. ProSieben und ran.de übertragen ab 17.30 Uhr live.

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