Titel und Siege bei den größten Rennen der Welt: Das sind die hohen Ziele von Porsche Motorsport in der Saison 2024. Im Rahmen der „Night of Champions“ am Entwicklungsstandort Weissach stellte der Sportwagen-Hersteller am Samstagabend (2. Dezember) sein umfangreiches und ambitioniertes Programm für das kommende Jahr vor. Kernelemente bleiben die Werksprogramme mit dem Porsche 963 in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC und der IMSA WeatherTech SportsCar Championship, das Engagement mit dem Porsche 99X Electric in der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft sowie der ESL R1-Wettbewerb im Simracing mit der Werksmannschaft Porsche Coanda Esports Racing Team.
„Motorsport ist der Kern der Marke Porsche. Motorsport und Innovationen gehören für uns untrennbar zusammen. Neue Entwicklungen aus dem Motorsport verbessern unsere Serienfahrzeuge“, erklärt Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG. „Im Motorsport vertrauen wir auf unseren Pioniergeist, unseren Mut und Sportlichkeit. Die Leidenschaft für Porsche beginnt auf der Rennstrecke. Dabei liegen Sieg und Niederlage oft eng beieinander. Das haben wir in diesem Jahr selbst zu spüren bekommen. Aber wir wären nicht Porsche, wenn wir aus Niederlagen nicht lernen würden. Wir sind sportliche Kämpfer mit großem Ehrgeiz und Durchhaltevermögen. Das hat uns immer ausgezeichnet.“
„2024 werden wir uns voll auf das aktuelle Portfolio im Werks- und Kundensport konzentrieren“, blickt Michael Steiner voraus. Der Vorstand für Forschung und Entwicklung der Porsche AG ergänzt: „Mit der FIA WEC, der IMSA-Serie und der Formel E bestreiten wir drei fantastische Meisterschaften. Hier sind wir mit Andretti, JDC-Miller, Proton, Jota und unseren Werksteams bestens vertreten. Vor allem in der Langstrecken-Weltmeisterschaft und in Le Mans wird es extrem spannend, denn es kommen weitere Hersteller hinzu. Wir wollen um Siege und Meisterschaften kämpfen. Im virtuellen Bereich bin ich gespannt, wie sich die ESL R1-Meisterschaft und unser erfolgreiches Porsche Coanda Esports Racing Team weiter entwickeln werden.“
FIA WEC und IMSA: Campbell und Cameron tauschen Porsche 963-Cockpits
Das Werksteam Porsche Penske Motorsport geht 2024 in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC und der IMSA WeatherTech SportsCar Championship mit einer leicht veränderten Fahreraufstellung an den Start. Für die kommende Saison tauschen der Amerikaner Dane Cameron und Matt Campbell aus Australien ihre Cockpits. In der Langstrecken-WM teilt sich Campbell somit den Porsche 963 mit der Startnummer 5 mit dem Dänen Michael Christensen und Frédéric Makowiecki aus Frankreich. Das Schwesterauto steuern weiterhin Kévin Estre (Frankreich), André Lotterer (Deutschland) und Laurens Vanthoor (Belgien).
In der nordamerikanischen IMSA-Meisterschaft bilden erneut Mathieu Jaminet aus Frankreich und Nick Tandy aus Großbritannien im Hybrid-Prototypen mit der Nummer 6 eine Crew. Das Duo hatte im April dieses Jahres auf dem Stadtkurs von Long Beach den ersten Rennsieg des Porsche 963 eingefahren. Beim Saisonauftakt, dem 24-Stunden-Rennen in Daytona im Januar, werden Jaminet und Tandy von Kévin Estre und Laurens Vanthoor unterstützt. In der Nummer 7 agieren Felipe Nasr aus Brasilien und Dane Cameron als Stammpiloten. In Daytona teilen sich die beiden das Cockpit mit Matt Campbell und dem amerikanischen IndyCar-Star Josef Newgarden.
„In unserem Fahrerkader haben wir eine Veränderung mit Augenmaß vorgenommen“, erklärt Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Unser klares Ziel ist es weiterhin, das Gesamtpaket für die Einsätze in den beiden großen Meisterschaften zu optimieren. Das gilt für das Fahrzeug und die Teamabläufe ebenso wie für die Cockpitbesetzungen. In der abgelaufenen Saison haben wir in der IMSA-Serie bis zum letzten Rennen um den Titel gekämpft. Unsere Ansprüche für 2024 sind hoch: Wir wollen sowohl in Nordamerika als auch in Le Mans und der FIA WEC am Ende ganz vorne sein.“
Formel E: Mit vier Porsche 99X Electric auf Titeljagd
Es war die erfolgreichste Saison von Porsche in der Formel E: Das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team feierte 2023 vier Siege in der innovativen Elektrorennserie und lag mit dem Porsche 99X Electric bis zum Saisonfinale aussichtsreich im Titelrennen. „Wir sind zu einem Topteam herangewachsen und haben uns in der Spitze festgesetzt“, sagt Florian Modlinger, Gesamtprojektleiter Formel E: „Mit dem Porsche 99X Electric Gen3 haben wir ein siegfähiges Fahrzeug entwickelt. Das war eine starke Teamleistung.“
Mit Avalanche Andretti unterstützte Porsche erstmals ein Kundenteam in der Formel E, und die Mannschaft der US-Motorsportikone Michael Andretti hat das von Porsche zur Verfügung gestellte Paket maximal genutzt: Der Porsche 99X Electric verhalf Jake Dennis (Großbritannien) zum Gewinn der Fahrerweltmeisterschaft.
An diese Erfolge will Porsche in der Saison 10 der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft anknüpfen. Im Rekordjahr 2024 stehen 17 Rennen im attraktiven Kalender, so viele wie noch nie, darunter erstmals so faszinierende Metropolen wie Tokio und Shanghai. Den Saisonauftakt bildet am 13. Januar der Mexiko City E-Prix. Das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team setzt in seiner fünften Formel-E-Saison erneut zwei Porsche 99X Electric für Pascal Wehrlein (Deutschland) und António Félix da Costa (Portugal) ein. Andretti Formula E, so der neue Name des Kundenteams, bringt ebenfalls zwei der in Weissach entwickelten Elektrorennwagen an den Start. Dabei hat der aktuelle Weltmeister Jake Dennis einen neuen Teamkollegen: Norman Nato aus Frankreich.
Esports: Werksteam in Topserien aktiv, virtueller Supercup stark besetzt
Die Werksmannschaft Porsche Coanda Esports Racing Team wird auch 2024 an vielen Veranstaltungen auf virtuellen Rennstrecken antreten. Ein erneuter Start in der ESL R1-Serie auf Basis der Simulations-Software Rennsport ist bereits ebenso sicher wie eine Teilnahme an der Le Mans Virtual Series. Das Team mit Sitz im nordrhein-westfälischen Gronau schickt unter anderem die Werksfahrer Joshua Rogers, Dayne Warren (beide Australien) und Charlie Collins (Großbritannien) an den Start. Zudem findet auch 2024 der spektakuläre Porsche TAG Heuer Esports Supercup auf Basis der Simracing-Plattform iRacing statt. 30 Starter haben sich für die kommende Saison qualifiziert und kämpfen um einen gut gefüllten Preisgeldtopf.
Kundensport: Partnerteams starten in den größten GT-Rennserien der Welt
Mit der Einführung der neuen Klasse für GT3-Fahrzeuge in der FIA WEC ändert sich das Wettbewerbsumfeld auch beim Klassiker in Le Mans grundlegend. Manthey hält 2024 die Farben von Porsche in der Langstrecken-Weltmeisterschaft hoch. Das Team setzt zwei 911 GT3 R ein und tritt gegen GT-Fahrzeuge von acht anderen Herstellern an. Unter anderem werden die beiden Österreicher Richard Lietz und Klaus Bachler in den Cockpits agieren. Die Mannschaft aus Meuspath in der Eifel führt zudem ihr Engagement in der DTM fort. Die amtierenden Champions setzen bei der Lenkradarbeit in einem der zwei bis zu 415 kW (565 PS) starken Autos erneut auf Werksfahrer Thomas Preining aus Österreich, der in diesem Jahr den Fahrertitel gewonnen hat.
In den beiden GT-Klassen der IMSA WeatherTech SportsCar Championship starten vier Teams mit insgesamt fünf Porsche 911 GT3 R. Die Mannschaft von AO Racing steigt in die GTD-Pro-Kategorie auf. Das Team Kellymoss with Riley schickt in beiden GT-Klassen jeweils ein Fahrzeug ins Rennen. Wright Motorsports und MDK Motorsports stellen sich dem Wettbewerb in der GTD-Kategorie und treffen dort auch auf die neue Porsche-Kundenmannschaft Andretti Motorsports. In der Intercontinental GT Challenge, der GT World Challenge, der European Le Mans Series und der Asian Le Mans Series können die Kundenteams 2024 auf die gleiche Unterstützung von Porsche setzen wie im Vorjahr. Das Gleiche gilt für die GT4-Rennserien und -klassen mit dem erfolgreichen Porsche 718 Cayman GT4 RS Clubsport.
Zwei der großen Kundensport-Highlights jedes Jahres sind die 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring und in Spa-Francorchamps. Bei den Klassikern kämpfen auch 2024 zahlreiche Porsche-Partnermannschaften mit Rennfahrzeugen aus Weissach um Gesamt- und Klassensiege. Erfahrene Teams und starke Fahrercrews werden auf der Nürburgring-Nordschleife am 1./2. Juni 2024 an den Start gehen. Konkrete Nennungen werden in den kommenden Wochen folgen. Auch beim FIA GT World Cup in Macau erwartet Porsche Motorsport ein großes Aufgebot an Kundenteams mit dem 911 GT3 R.
Bereits seit 1986 bilden die Porsche-Markenpokale ein wichtiges und äußerst etabliertes Standbein im Kundenport-Programm. Neben dem Porsche Mobil 1 Supercup, der auch 2024 im Rahmenprogramm europäischer Formel-1-Rennen fährt, geht der Porsche 911 GT3 Cup unter anderem in 35 nationalen und regionalen Porsche Carrera Cups an den Start. Über 1.000 GT3 Cup-Fahrzeuge der Generation 992 wurden bislang schon gebaut. In der Saison 2024 entwickelt Porsche Motorsport gemeinsam mit lokalen Partnern unter anderem die noch jungen Serien in Neuseeland und Indonesien sowie den Porsche Carrera Cup Middle East weiter. Zudem wird die Porsche Endurance Trophy Nürburgring gemeinsam mit Manthey fortgeführt.
Alessandro Ghiretti startet in der Saison 2024 als neuer Porsche-Junior
Alessandro Ghiretti ist neuer Porsche-Junior. Der 21-jährige Franzose setzte sich bei einer umfangreichen Sichtung in Portugal gegen elf Konkurrenten durch. Ghiretti, aktueller Rookie-Champion des Porsche Mobil 1 Supercup, erhält eine finanzielle Förderung von bis zu 225.000 Euro für seine Renneinsätze sowie umfassende Schulungen in allen für den Motorsport relevanten Bereichen. Der Vizemeister des Porsche Carrera Cup France geht 2024 unter anderem im Supercup auf Titeljagd.
Porsche Cup: Nicolas Leutwiler als erfolgreichster Privatfahrer ausgezeichnet
Nicolas Leutwiler hat den Porsche Cup 2023 gewonnen. Der 63-jährige Hobbyfahrer aus der Schweiz sammelte in der Wertung der besten Amateurpiloten am Steuer von Porsche-Kundenfahrzeugen insgesamt 17.312 Punkte. Damit verwies „Niki“ Leutwiler den Deutschen Robert Renauer (13.758 Punkte) und Vorjahressieger Ralf Bohn (Deutschland, 12.633 Punkte) auf die Plätze zwei und drei. Der Gewinner des Porsche Cups 2023 feierte in der abgelaufenen Saison zahlreiche Erfolge unter anderem am Steuer des 911 GT3 R in der Asian Le Mans Series und der GT World Challenge sowie im Porsche 718 Cayman GT4 RS Clubsport in der GT4 European Series. Als Preis erhält Leutwiler ein Porsche-Straßenfahrzeug nach Wahl im Wert von bis zu 150.000 Euro. Die traditionsreiche Auszeichnung basiert auf einer Idee von Ferry Porsche und wird alljährlich seit 1970 an erfolgreiche Amateurfahrer verliehen.